
Nördlingen Bummeln, in der Sonne einen Kaffee genießen, ein Eis essen: Viele Menschen sind am vergangenen Sonntag nach Nördlingen auf den Frühjahrsmarkt gekommen. Der fand zum ersten Mal seit 2019 wieder statt, möglich wurde das durch die gelockerten Corona-Regeln, der hohen Inzidenzen zum Trotz. Auch Volksfeste sind in Bayern wieder erlaubt, Ministerpräsident Markus Söder besuchte am Wochenende das Würzburger Frühjahrsvolksfest. Doch wie sieht es mit dem Nördlinger Stabenfest aus?
Das soll in rund sechs Wochen stattfinden, sagt Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner: „Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um den Kindern dieses Fest zu ermöglichen.“ Zuletzt war das Stabenfest 2019 im Ries gefeiert worden, damals war noch Hermann Faul amtierender Rathauschef. Sein Nachfolger Wittner hatte zuletzt bereits gesagt, dass man den Umzug am Stabenmontag organisieren wolle. Es sei auch zunehmend vertretbar, dass die Huldigung der Kinder auf dem Marktplatz stattfinde, so der Oberbürgermeister jetzt im Gespräch mit unserer Zeitung.
Auch das Festwochenende auf der Kaiserwiese soll stattfinden. Wittner verweist darauf, dass aus München noch ein sogenanntes Rahmenkonzept für Volksfeste angekündigt worden sei – also genauere Regeln für Zelte beziehungsweise Volksfeste: „Ich denke, wir werden Anfang April klarer sehen.“ Der Oberbürgermeister erinnert an den Romantischen Weihnachtsmarkt 2021: Zunächst hatte der Freistaat solche Märkte erlaubt, in Nördlingen waren die Buden aufgebaut worden. Doch kurz vor der Eröffnung kamen neue Regeln aus München, die Stände blieben dicht: „Das hat uns 50.000 Euro gekostet“, sagt Wittner.
Daniel Wizinger ist bei der Stadtverwaltung für Tourismus und Veranstaltungen zuständig. Er berichtet, dass es unterschiedliche Regeln bei den Volksfesten gebe: In Würzburg gelte im Festzelt 3G, beim Augsburger Frühjahrsplärrer solle es 2G werden: „Man muss da eifach abwarten, was sich als praktikabler erweist und mit dem Festwirt reden.“ Schließlich habe man in Nördlingen das Glück, mit dem Stabenfest später dran zu sein und von den Erfahrungen der anderen profitieren zu können.
In Fahrgeschäften gelte aktuell nur im Innenbereich eine Maskenpflicht, informiert Wizinger, den gebe es beispielsweise in einer Geisterbahn oder in einem Glas-Irrgarten. Beim Stabenfest gebe es solche Fahrgeschäfte aber gar nicht: „Das ist vor allem für die Kinder gedacht.“
Stattdessen werden auf der Kaiserwiese beispielsweise eine Schiffschaukel oder ein Trampolin aufgebaut. Das Festzelt wird von der Familie Papert bewirtet.
Das Fürstliche Brauhaus Wallerstein will den neuen Biergarten bewirten, der anstelle des ehemaligen Hotels Schützenhof derzeit gebaut wird. Braumeister Volker Röthinger freut sich schon sehr auf das Stabenfest.
Eine Kontrolle am Eingang des Biergartens sei machbar: „Für uns ist es wichtig, dass im Zelt keine Maskenpflicht gilt.“ So, wie beim Gögginger Frühlingsfest, das am vergangenen Wochenende im Augsburger Stadtteil stattfand und von den Schaustellern veranstaltet wurde.
Dort galt 2G plus im Bierzelt, 1800 Sitzplätze waren am Samstagabend schon gegen 18 Uhr nahezu komplett belegt. Röthinger sagt, es werde Zeit, dass wieder Feste stattfinden. Er meint mit Blick auf drohende Insolvenzen: Sonst gebe es bald keinen mehr, der die veranstalten könne.