Der neue Sixengarten wird zum Nördlinger Stabenfest am kommenden Wochenende nicht fertig. Was sich das fürstliche Brauhaus stattdessen einfallen hat lassen.

VON MARTINA BACHMANN
Das mit dem Wetterbericht ist ja immer so eine Sache, gerade, wenn es um langfristige Prognosen geht. Wenn aber für den Stabenmontag 14 Stunden Sonne und 19 Grad vorhergesagt werden, dann glaubt man den Meteorologen doch gerne. Und stellt sich vor, wie schön es sein wird, an diesem Nördlinger Feiertag im Sixengarten unter einem schattigen Baum… Doch daraus wird heuer in dieser Form nichts.
Auf der Kaiserwiese hat sich in den vergangenen Monaten und Wochen viel getan. Das ehemalige Hotel Schützenhof wurde abgerissen, die Sixen Gebrüder Beyschlag GmbH lässt an dessen Stelle einen neuen Biergarten errichten. Entworfen hat ihn Architekt Stephan Heppner. Unter anderem wird ein neuer Versorgungstrakt errichtet, in dem Waren mit Gabelstaplern transportiert werden können. Nicht nur unter freiem Himmel, sondern auch in einer Remise sollen die Gäste künftig die angebotenen Speisen und Getränke genießen können.
Lieferprobleme treffen auch diese Baustelle in Nördlingen
Nur leider noch nicht zum Stabenfest, wie Georg Beyschlag auf Anfrage unserer Redaktion bestätigt: Das Großprojekt werde nicht rechtzeitig fertig. Dabei hatte man damit eigentlich gerechnet – doch in den vergangenen Wochen habe es einige Verzögerungen gegeben, die den ursprünglichen zeitlichen Puffer aufgefressen hätten. Zwei Hauptgründe nennt Beyschlag: Zum einen die durch Corona bedingten Ausfallzeiten von Arbeitern auf der Baustelle. Zum anderen die Lieferprobleme, die derzeit viele auf dem Bau treffen. Beyschlag berichtet, dass es teilweise nur um Kleinigkeiten gehe, die früher innerhalb von zwei oder drei Tagen vor Ort gewesen wären. Derzeit warte man aber wochenlang.
Man habe sich auch dagegen entschieden, die Biergarten provisorisch herzurichten und so für das Stabenfest zu nutzen. Das hätte wieder Zeit gekostet, meint Beyschlag – und schließlich steht die Mess’ vor der Tür: Es könne sein, dass zu Nordschwabens größtem Volksfest noch Details fehlten, der Betrieb im neuen Sixengarten solle aber möglich sein.
Georg Beyschlag wehrt sich gegen Kritik
In Nördlingen meint mancher hinter vorgehaltener Hand, dass die Sixen Gebrüder Beyschlag GmbH den Neubau früher starten hätte müssen. Beyschlag wehrt sich gegen solche Kritik, verweist auf die vergangenen, gerade für die Gastronomie äußerst schwierigen Corona-Jahre. Da in diesem Segment zu investieren, sei doch mutig, andere würden in solch unsicheren Zeiten abwarten und Projekte zurückstellen. Gegenüber unserer Zeitung verrät Beyschlag, dass man auf der Kaiserwiese einen hohen sechsstelligen Betrag in den neuen Biergarten investiere.