Am Wochenende wird in Nördlingen gefeiert. Was neu ist und welche traditionellen Fahrgeschäfte dabei sind.

Wenn Kinder das Stabenlied anstimmen, vom Daniel die Fahnen wehen und über der Kaiserwiese der Duft von Stabenwürsten schwebt, ist es in Nördlingen wieder so weit: Die Stadt feiert das Stabenfest. Das Volksfest gilt als eines der ältesten Kinderfeste Deutschlands. Los geht es am Freitag auf der Kaiserwiese, wo Biergarten und Festzelt von 14 Uhr an geöffnet sind. Und auch die Karusselle werden sich laut Daniel Wizinger, bei der Stadt Nördlingen zuständig für Tourismus und Veranstaltungen, schon drehen. Über eine Änderung dürften sich vor allem Besucher am Abend freuen.
Im Gegensatz zu den Vorjahren wird an den Abenden im Zelt kein Eintritt verlangt: Am Freitag um 19 Uhr tritt „Members“ im Festzelt auf, am Samstag spielen die „Partyräuber“. So werde das Stabenfest wieder zu einem Volksfest im ursprünglichen Sinne, wie Wizinger ausführt: „Jeder darf rein und das Bierzelt genießen.“ Bei den Fahrgeschäften haben die Kleinsten der Familie einiges Neues zu erkunden: Erstmals gibt es eine Geisterbahn und einen mobilen Klettergarten für Kinder und Jugendliche. „Das passt ganz gut. Wir haben ja in Nördlingen keinen echten Klettergarten, dafür haben wir vier Tage lang einen mobilen“, sagt Wizinger. Am Samstag können die Fahrgeschäfte zwischen 14 und 15 Uhr zu einem reduzierten Preis besucht werden.
Samstagabend werden die Ergebnisse des 49. Maibaumwettbewerbs, den die Rieser Nachrichten gemeinsam mit dem Fürst Wallerstein Brauhaus, veranstalten, bekannt gegeben. Im Vorfeld konnte online über das schönste Exemplar abgestimmt werden, in der Profi-Klasse bewerteten sich die teilnehmenden Gruppen gegenseitig. Ebenfalls am Samstagabend wird Oberbürgermeister David Wittner erste Bierfass anstechen. Die Messlatte für den Oberbürgermeister liege sehr hoch, sagt Wizinger mit Augenzwinkern. „Der braucht oft nur einen Schlag, der kann das gut.“ Den Sonntag, der mit dem Muttertag zusammenfällt, können Familien mit Blasmusik der „Fidele Jagsttäler“ und der Blaskapelle „Thürnhofen“ begehen. Höhepunkt des Stabenfestes ist und bleibt der Stabenmontag mit dem großen Kinderumzug.
Die Kinder werden festlich gekleidet und mit Blumen und Gesang durch die Altstadt von Nördlingen auf die Kaiserwiese ziehen. Der Umzug beginnt um 9.30 Uhr, aber bereits vorher wird in der Stadt Umtriebigkeit herrschen. „Um sechs Uhr werden die Fahnen am Daniel gehisst. Um 7 Uhr stimmen die Turmbläser die Lieder an“, führt Wizinger aus. Dann erst marschieren die Kinder los – etwa 2000 kleine Teilnehmer werden auch dieses Jahr wieder erwartet.
Die Vorbereitungen laufen laut Wizinger gut, es gebe nur eine Sache, die Nördlingen nicht beeinflussen könne: das Wetter. Im vergangenen Jahr wurden die Befürchtungen wahr, der Stabenumzug fiel wegen starken Regenfalls ins Wasser. „Der Umzug ist ja der Höhepunkt beim Stabenfest und es gehört bei uns dazu, dass die Erst- und Zweitklässler ihre Stabenfestprämiere machen. Wenn der Umzug ausfällt, fehlt einfach ein wesentlicher Bestandteil“, sagt Wizinger. Dieses Jahr sieht es jedoch gut aus: Die aktuellen Vorhersagen stehen auf Schönwetter: „Wir sind vorsichtig optimistisch.“